Degradation und Verschmutzung von PV-Modulen

Vorgeschichte

Im Jahr 2011 habe ich drei PV-Anlagen geplant, gebaut oder begleitet. Zwei Anlagen auf EFH mit 12 kWp als Aufdachanlagen mit rund 30° Neigung sowie eine Aufdachanlage in der Industrie mit 20 kWp und 10° Neigung. Im Jahr darauf folgte dann eine um 10° aufgeständerte Flachdachanlage mit 130 kWp. Insbesondere die gut zu inspizierende Flachdachanlage habe ich jährlich überprüft und konnte keine bleibende Verschmutzung feststellen. Jeder stärkere Regen hat den Schmutz weggespült, die 10° Neigung hat geholfen, dass auch der untere Rand am Modulrahmen sauber blieb. Die jährlichen Erträge wurden festgehalten und wiesen keine Abweichungen auf, welche nicht meteorologisch erklärbar gewesen wären. Sehr deutlich unter dem langjährigen Mittel war erst das Jahr 2024 und rückblickend war auch das Vorjahr tendenziell zu schwach.

Die Begehung zeigte dann, dass alle Module auf dem Flachdach im unteren Bereich eine Verschmutzung aufwiesen, welche selbst mit normalen Reinigungsmitteln kaum zu lösen war. Meiner Meinung nach handelte es sich um Algen oder Flechten.

Degradation oder Verschmutzung

Im Jahr 2012 betrug die Leistungsgarantie der gebräuchlichen PV-Modulen meist 80% nach 25 Jahren mit linearer Abnahme. Im Jahr 2024 und mit entsprechender Langzeiterfahrung beträgt die Garantie bereits 89% nach 30 Jahren, ab dem zweiten Jahr linear. Das entspricht einer jährlichen Degradation von 0.37% statt 0.8% und das bei einem Bruchteil der Kosten!

Der fast schlagartige Ertragsrückgang nach 10 Betriebsjahren war mir mit einer möglichen Degradation der Module nicht erklärbar. Ein Leistungsverlust der insgesamt 8 baugleichen Wechselrichter ohne entsprechende Fehlermeldung schien mir auch sehr unwahrscheinlich. Also blieb nur noch die Verschmutzung als realistischer Grund.

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