Kategorie: Effizienz

  • Effizienz beim Heizen

    Effizienz beim Heizen

    Beim Bau unseres Wohnhauses 2002 im Minergie-Standard waren Wärmepumpen mit kleiner Leistung noch rar. Damals hat die ausgewählte SATAG (Sole/Wasser mit 6 kW Heizleistung) das Ranking geführt. Invertertechnologie war in dieser Klasse noch nicht erhältlich. Ohne Pufferspeicher, welcher selber wieder Verluste bringt, bedeutete das ein fleissiges Ein- und Ausschalten in der Übergangszeit. Beim Brauchwasser habe ich mich auf den Installateur verlassen, der für den geplanten 3-Personenhaushalt einen 450 Liter Speicher eingebaut hat, was deutlich zu gross war. Ein paar Jahre später liess ich noch das Natural-Cooling nachrüsten, bei welchem im Sommer das Haus mit Hilfe der tieferen Temperatur aus der Sonde gekühlt werden konnte. Dazu mussten einfach beide Umwälzpumpen laufen und der Mischer darüber wachen, dass die Temperatur in den Böden nicht unter den Taupunkt fiel.

    2024 entschied ich mich dann für den Tausch der Wärmepumpe, obschon diese noch funktionierte. Die gewählte Nibe S1255-6 E PC läuft variabel und hat einen 180 Liter Brauchwasserspeicher eingebaut. Die Umwälzpumpen laufen variabel und sind energieeffizient.

    Nach einem Jahr Betrieb kann ich eine Bilanz ziehen, obschon dafür ein Jahr nicht unbedingt repräsentativ ist. Der jährliche Energiebedarf fürs Heizen, Kühlen und das Warmwasser hat sich von durchschnittlich 3’423 kWh um 40% auf 2’060 kWh reduziert! Davon entfallen 1’243 kWh auf das Heizen, 56 kWh auf das Kühlen und 760 kWh wurden für das Warmwasser verwendet.

    27% der benötigten elektrischen Energie wurden zeitgleich mit der PV produziert, 35% kamen zeitversetzt aus dem Hausspeicher und 38% mussten vom Netz bezogen werden.

  • Degradation und Verschmutzung von PV-Modulen

    Degradation und Verschmutzung von PV-Modulen

    Vorgeschichte

    Im Jahr 2011 habe ich drei PV-Anlagen geplant, gebaut oder begleitet. Zwei Anlagen auf EFH mit 12 kWp als Aufdachanlagen mit rund 30° Neigung sowie eine Aufdachanlage in der Industrie mit 20 kWp und 10° Neigung. Im Jahr darauf folgte dann eine um 10° aufgeständerte Flachdachanlage mit 130 kWp. Insbesondere die gut zu inspizierende Flachdachanlage habe ich jährlich überprüft und konnte keine bleibende Verschmutzung feststellen. Jeder stärkere Regen hat den Schmutz weggespült, die 10° Neigung hat geholfen, dass auch der untere Rand am Modulrahmen sauber blieb. Die jährlichen Erträge wurden festgehalten und wiesen keine Abweichungen auf, welche nicht meteorologisch erklärbar gewesen wären. Sehr deutlich unter dem langjährigen Mittel war erst das Jahr 2024 und rückblickend war auch das Vorjahr tendenziell zu schwach.

    Die Begehung zeigte dann, dass alle Module auf dem Flachdach im unteren Bereich eine Verschmutzung aufwiesen, welche selbst mit normalen Reinigungsmitteln kaum zu lösen war. Meiner Meinung nach handelte es sich um Algen oder Flechten.

    Degradation oder Verschmutzung

    Im Jahr 2012 betrug die Leistungsgarantie der gebräuchlichen PV-Modulen meist 80% nach 25 Jahren mit linearer Abnahme. Im Jahr 2024 und mit entsprechender Langzeiterfahrung beträgt die Garantie bereits 89% nach 30 Jahren, ab dem zweiten Jahr linear. Das entspricht einer jährlichen Degradation von 0.37% statt 0.8% und das bei einem Bruchteil der Kosten!

    Der fast schlagartige Ertragsrückgang nach 10 Betriebsjahren war mir mit einer möglichen Degradation der Module nicht erklärbar. Ein Leistungsverlust der insgesamt 8 baugleichen Wechselrichter ohne entsprechende Fehlermeldung schien mir auch sehr unwahrscheinlich. Also blieb nur noch die Verschmutzung als realistischer Grund.